Heilkräuter Lexikon A–Z

Umfassende Enzyklopädie traditioneller Heilpflanzen mit wissenschaftlichen Informationen, traditionellen Anwendungen, Dosierungsempfehlungen und aktuellen Forschungsergebnissen.

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A

Ashwagandha

Withania somnifera (Solanaceae)

Hauptwirkungen: Adaptogen, anxiolytisch, schlaffördernd, immunmodulierend, entzündungshemmend

Traditionelle Anwendung: In der ayurvedischen Medizin seit 3.000 Jahren gegen Stress, Erschöpfung, Schlafstörungen, geschwächtes Immunsystem. "Indischer Ginseng" — verleiht "Kraft eines Pferdes".

Dosierung: 300-600 mg Extrakt (5% Withanolide) 2× täglich, optimal mit Fett (Milch, Ghee) für bessere Absorption. Abends einnehmen (schlaffördernd).

Kontraindikationen: Schwangerschaft (wehenfördernd), Schilddrüsenüberfunktion (kann TSH erhöhen), Autoimmunerkrankungen (immunstimulierend).

→ PMC-Studie: Ashwagandha Wirksamkeit

Aloe Vera

Aloe barbadensis miller (Xanthorrhoeaceae)

Hauptwirkungen: Wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend, verdauungsfördernd (Latex)

Traditionelle Anwendung: Äußerlich bei Verbrennungen, Wunden, Hautreizungen (Gel aus Blättern). Innerlich (Latex) als Abführmittel — aber Vorsicht: stark wirksam, Gewöhnungsgefahr.

Dosierung: Gel: äußerlich 2-3× täglich auf Haut. Saft (ohne Latex): 50-200 ml täglich.

Kontraindikationen: Latex nicht bei Schwangerschaft, Darmerkrankungen, Kindern (Elektrolytverlust, Darmreizung). Nur aloinfrei Produkte verwenden.

→ PMC-Studie: Aloe Vera Wundheilung

B

Baldrian

Valeriana officinalis (Caprifoliaceae)

Hauptwirkungen: Schlaffördernd, beruhigend, anxiolytisch, muskelentspannend

Traditionelle Anwendung: Seit Hippokrates gegen Schlaflosigkeit, Nervosität, Unruhe. In Deutschland meistverordnetes pflanzliches Schlafmittel.

Dosierung: 400-900 mg Extrakt (0,8% Valerensäure) 30-60 Min. vor dem Schlafengehen. Wirkung verzögert (1-2 Wochen Einnahme für optimale Effekte).

Kontraindikationen: Schwangerschaft/Stillzeit (nicht genug Daten), Leberschäden (selten, aber Vorsicht bei Dauereinnahme >3 Monate). Nicht mit Alkohol kombinieren.

→ PMC-Studie: Baldrian & Schlafqualität

Brennnessel

Urtica dioica (Urticaceae)

Hauptwirkungen: Diuretisch (harntreibend), entzündungshemmend, blutreinigend, prostataschützend (Wurzel)

Traditionelle Anwendung: Kraut bei Harnwegsinfekten, Rheuma, Frühjahrskur (entgiftend). Wurzel bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH).

Dosierung: Kraut: 2-3 Tassen Tee täglich (1 TL/Tasse). Wurzel: 300-600 mg Extrakt 2× täglich.

Kontraindikationen: Vorsicht bei Ödemen durch Herz-/Nierenschwäche (verstärkt Wasserausscheidung). Nicht in Schwangerschaft (kann Kontraktionen auslösen).

→ PMC-Studie: Brennnessel bei BPH

E

Echinacea (Sonnenhut)

Echinacea purpurea (Asteraceae)

Hauptwirkungen: Immunstimulierend, antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend

Traditionelle Anwendung: Nordamerikanische Indianer nutzten es bei Wunden, Schlangenbissen, Infektionen. Heute: Erkältungsprophylaxe & -behandlung (reduziert Dauer um 1-2 Tage).

Dosierung: 900 mg-1,5 g Extrakt täglich bei ersten Anzeichen (3-5 Tage). Präventiv: 2-3 Wochen Kur, dann 1 Woche Pause (Dauergabe ineffektiv).

Kontraindikationen: Autoimmunerkrankungen (MS, Rheuma, Lupus), Progressive systemische Erkrankungen (Tuberkulose, Leukämie), Allergie gegen Korbblütler.

→ PMC-Studie: Echinacea Erkältungsprophylaxe

G

Ginseng (Koreanisch)

Panax ginseng (Araliaceae)

Hauptwirkungen: Adaptogen, energetisierend, kognitiv verbessernd, immunstimulierend, blutzuckersenkend

Traditionelle Anwendung: In der TCM seit 5.000 Jahren als "König der Kräuter" gegen Erschöpfung, Schwäche, Konzentrationsprobleme. Stärkt Qi (Lebensenergie).

Dosierung: 200-400 mg Extrakt (4-7% Ginsenoside) täglich, morgens nüchtern. Kur: 3 Monate, dann 1 Monat Pause (Toleranzentwicklung).

Kontraindikationen: Bluthochdruck (kann erhöhen), Diabetes (Blutzucker-Interaktionen), Schwangerschaft. Nicht mit Koffein kombinieren (Überstimulation). Vorsicht bei Blutverdünnern.

→ PMC-Studie: Ginseng kognitive Effekte

Ginkgo

Ginkgo biloba (Ginkgoaceae)

Hauptwirkungen: Durchblutungsfördernd (cerebral), antioxidativ, neuroprotektiv, gedächtnisverbessernd

Traditionelle Anwendung: In der TCM bei Asthma, Durchblutungsstörungen. Heute: Demenz-Prävention, Tinnitus, periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).

Dosierung: 120-240 mg Extrakt (EGb 761, 24% Flavonglykoside) 2× täglich. Wirkung verzögert: 4-6 Wochen Einnahme nötig.

Kontraindikationen: Blutgerinnungsstörungen, vor Operationen absetzen (Blutungsrisiko). Nicht mit Blutverdünnern (ASS, Warfarin) kombinieren. Rohe Samen giftig (nur Extrakte verwenden).

→ PMC-Studie: Ginkgo & Demenz

I

Ingwer

Zingiber officinale (Zingiberaceae)

Hauptwirkungen: Antiemetisch (gegen Übelkeit), entzündungshemmend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd

Traditionelle Anwendung: In Asien seit 3.000 Jahren gegen Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Erkältungen. Heute: Reisekrankheit, Schwangerschaftsübelkeit, Arthrose-Schmerzen.

Dosierung: 1-2 g frischer Ingwer (Tee: 3-4 Scheiben) oder 250-500 mg Extrakt 2-3× täglich. Bei Übelkeit: 0,5-1 g alle 4h.

Kontraindikationen: Gallensteine (kann Koliken auslösen), vor Operationen absetzen (Blutungsrisiko). In Schwangerschaft nur moderate Mengen (<2 g täglich). Vorsicht bei Blutverdünnern.

→ PMC-Studie: Ingwer gegen Übelkeit

J

K

Kamille

Matricaria chamomilla (Asteraceae)

Hauptwirkungen: Entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend, wundheilend

Traditionelle Anwendung: Seit Hippokrates bei Magen-Darm-Beschwerden, Hautreizungen, Wunden. Heute: Innerlich bei Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden. Äußerlich bei Hautirritationen.

Dosierung: Tee: 3-4 Tassen täglich (1 TL/Tasse, 5-10 Min. ziehen). Äußerlich: Aufguss 3-6 g/150 ml für Umschläge.

Kontraindikationen: Allergie gegen Korbblütler (Kreuzreaktion mit Ambrosia). Vorsicht in Schwangerschaft (große Mengen können Kontraktionen auslösen).

→ PMC-Studie: Kamille Wirksamkeit

Kurkuma (Gelbwurz)

Curcuma longa (Zingiberaceae)

Hauptwirkungen: Stark entzündungshemmend, antioxidativ, verdauungsfördernd, neuroprotektiv, immunmodulierend

Traditionelle Anwendung: In der ayurvedischen & chinesischen Medizin seit 4.000 Jahren bei Entzündungen, Verdauungsstörungen, Wunden, Hautkrankheiten. Heute: Arthrose, Alzheimer-Prävention, Krebsforschung.

Dosierung: 500-1.000 mg Extrakt (95% Curcuminoide) mit Piperin (Schwarzer Pfeffer, erhöht Bioverfügbarkeit 20×) oder mit Fett (fettlöslich). 3× täglich zu den Mahlzeiten.

Kontraindikationen: Gallensteine (kann Koliken auslösen), vor Operationen absetzen (Blutungsrisiko). Sehr hohe Dosen (>8 g täglich) können Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

→ PMC-Studie: Kurkuma Entzündungen

L

Lavendel

Lavandula angustifolia (Lamiaceae)

Hauptwirkungen: Beruhigend, anxiolytisch, schlaffördernd, krampflösend, antibakteriell (äußerlich)

Traditionelle Anwendung: Seit römischer Zeit bei Nervosität, Schlafstörungen, Kopfschmerzen. Heute: Angststörungen, Unruhezustände (Lasea®-Präparat zugelassen).

Dosierung: Tee: 1-2 TL Blüten/Tasse, 2-3 Tassen täglich. Ätherisches Öl: 1-2 Tropfen auf Kopfkissen (nicht einnehmen ohne Arztrücksprache). Lasea®: 80 mg/Tag.

Kontraindikationen: Innere Anwendung in Schwangerschaft/Stillzeit nicht ausreichend erforscht. Ätherisches Öl kann bei Kindern Atemwegsprobleme auslösen (nicht unverdünnt anwenden).

→ PMC-Studie: Lavendelöl bei Angst

M

Mariendistel

Silybum marianum (Asteraceae)

Hauptwirkungen: Leberschützend (hepatoprotektiv), antioxidativ, entgiftungsfördernd, regenerativ

Traditionelle Anwendung: Seit 2.000 Jahren bei Leberbeschwerden, Gallensteinen. Heute: Leberzirrhose, Hepatitis, Fettleber, Pilzvergiftungen (Knollenblätterpilz).

Dosierung: 200-400 mg Silymarin (Hauptwirkstoff) 3× täglich zu den Mahlzeiten. Kur: mind. 3 Monate für Lebererholung.

Kontraindikationen: Allergie gegen Korbblütler. Kann leicht abführend wirken. In Schwangerschaft/Stillzeit: nur nach Arztrücksprache (Östrogen-ähnliche Wirkung möglich).

→ PMC-Studie: Mariendistel Leberschutz

R

Reishi (Glänzender Lackporling)

Ganoderma lucidum (Ganodermataceae)

Hauptwirkungen: Immunmodulierend, adaptogen, antioxidativ, hepatoprotektiv, krebshemmend (in Studien)

Traditionelle Anwendung: In der TCM als "Pilz der Unsterblichkeit" seit 2.000 Jahren bei Immunschwäche, Erschöpfung, Leberkrankheiten, zur Langlebigkeit.

Dosierung: 1-3 g Pulver oder 300-600 mg Extrakt (30% Polysaccharide) täglich. Langfristige Einnahme (>3 Monate) für optimale Effekte.

Kontraindikationen: Blutungsstörungen (kann Blutgerinnung hemmen), vor Operationen absetzen. Vorsicht bei Blutverdünnern. Selten: Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag.

→ PMC-Studie: Reishi Immunsystem

Rhodiola (Rosenwurz)

Rhodiola rosea (Crassulaceae)

Hauptwirkungen: Adaptogen, anti-fatigue, antidepressiv, kognitiv verbessernd, ausdauersteigernd

Traditionelle Anwendung: In Sibirien/Skandinavien seit Jahrhunderten gegen Erschöpfung, Depression, Höhenkrankheit. Wikinger nutzten es für Ausdauer & Kraft.

Dosierung: 200-600 mg Extrakt (3% Rosavine, 1% Salidrosid) täglich, morgens nüchtern (kann stimulierend wirken). Kur: 3 Monate, dann 1 Monat Pause.

Kontraindikationen: Bipolare Störungen (kann Manie auslösen), schwere Herzerkrankungen. In Schwangerschaft/Stillzeit: nicht genug Daten. Kann Schlaflosigkeit verursachen (nicht abends einnehmen).

→ PMC-Studie: Rhodiola Anti-Fatigue

S

Salbei

Salvia officinalis (Lamiaceae)

Hauptwirkungen: Antibakteriell, antiseptisch, schweißhemmend, gedächtnisverbessernd, entzündungshemmend

Traditionelle Anwendung: Seit Antike bei Halsschmerzen (Gurgeln), Zahnfleischentzündungen, übermäßigem Schwitzen (Wechseljahre). Heute auch: Alzheimer-Forschung (Acetylcholinesterase-Hemmung).

Dosierung: Tee: 1-2 TL Blätter/Tasse, 3× täglich. Gurgellösung: 2-3 g/150 ml. Nicht länger als 2 Wochen hochdosiert (Thujon-Gehalt).

Kontraindikationen: Schwangerschaft/Stillzeit (kann Milchfluss hemmen, Thujon neurotoxisch). Epilepsie (Thujon kann Anfälle auslösen). Nur in empfohlenen Mengen (kein ätherisches Öl innerlich).

→ PMC-Studie: Salbei kognitive Effekte

Schisandra (Chinabeere)

Schisandra chinensis (Schisandraceae)

Hauptwirkungen: Adaptogen, leberschützend, ausdauersteigernd, kognitiv verbessernd, antioxidativ

Traditionelle Anwendung: In der TCM als "Beere der 5 Geschmäcker" (Wu Wei Zi) seit 2.000 Jahren bei Erschöpfung, Leberschwäche, Nachtschweiß, Libidoproblemen.

Dosierung: 500-1.000 mg Extrakt oder 1-3 g getrocknete Beeren täglich. Langfristig einnehmen (mind. 6 Wochen).

Kontraindikationen: Epilepsie (kann Anfallsschwelle senken), gastroösophagealer Reflux (kann verschlimmern), Schwangerschaft (Uteruskontraktion möglich).

→ PMC-Studie: Schisandra Leberschutz

T

Thymian

Thymus vulgaris (Lamiaceae)

Hauptwirkungen: Schleimlösend (expektorierend), antibakteriell, antiviral, krampflösend (Bronchien)

Traditionelle Anwendung: Seit Antike bei Husten, Bronchitis, Erkältungen. Heute: Atemwegsinfekte, chronische Bronchitis, Keuchhusten.

Dosierung: Tee: 1-2 TL Kraut/Tasse, 3-4× täglich. Sirup: 10 ml 3× täglich. Inhalation: 2-3 Tropfen ätherisches Öl auf 1 L heißes Wasser.

Kontraindikationen: Schwangerschaft (hohe Dosen können Kontraktionen auslösen). Ätherisches Öl nicht bei Kindern <6 Jahre (Atemwegsprobleme). Schilddrüsenprobleme (Vorsicht).

→ PMC-Studie: Thymian bei Bronchitis

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